Hallo Zusammen, diese Woche gibt es bei mir wieder ein sehr interessantes Interview mit einer Jungautorin. Sophie Grosslaber hat sich meinen Fragen gestellt, hier sind ihre Antworten:
Danke, dass du dir Zeit für meine Fragen genommen hast. Eine deiner Kurzgeschichten wurde in den The P-Files: Die Phönix Akten veröffentlicht. Worum genau geht es in dieser Geschichte?
In “Phönixflamme” dreht sich alles um Khalida und Janardan. Khalida ist ein Phönixmensch, also ein Mensch, der immer wieder geboren wird und bei ihrem Tod in Flammen aufgeht. Janardan ist die Anti-These dazu, er geht in Flammen auf, wenn Khalida stirbt, die beiden finden sich immer wieder in den neuen Leben und irgendwann, wenn sich beide dazu entschließen, kann Janardan den Kreislauf aufheben – das heißt, dass die beiden dann endgültig sterben und nicht mehr wiedergeboren wurden. Khalida findet sich innerhalb der Geschichte in den Fängen einer Geheimorganisation wieder, die seit Jahrzehnten Phönixmenschen jagt und foltert, um an das Geheimnis ihres “unsterblichen” Lebens zu kommen.
Wie viele Seiten hat deine Geschichte?
Im offiziellen Layout sind’s, glaube ich, um die 15 Seiten. Das word-Dokument, in dem ich geschrieben habe, hat 6 Seiten und die Geschichte selber hat um 2400 Wörter. Wie bist du auf die Idee zu gekommen? Das weiß ich nicht mehr ganz genau. Ich bin durch das Schreibnacht-Forum auf die Ausschreibung aufmerksam geworden, habe einige Tage drüber nachgedacht, ob ich überhaupt mitmachen will (zu dem Zeitpunkt wollte ich meine Schreiberei aufs nächste Level heben und liebend gerne veröffentlichen. Aber woher sollte ich wissen, ob meine Geschichte überhaupt gut genug war?). Schlussendlich haben mich die Anfänge von Khalidas Geschichte nicht mehr los gelassen, ich habe Phönixflamme geplottet (ich gehöre zu den Menschen, die wissen müssen, wie das Ende aussieht, bevor sie schreiben können) und dann innerhalb eines Nachmittags runter geschrieben. Ein, zwei Mal überarbeitet und dann abgeschickt.
Was sind deine nächsten Pläne?
Dieses Jahr, im September um genau zu sein, wage ich mich an die Veröffentlichung meines ersten Selfpublishing-Projekts, eine kleine Kurzgeschichten-Sammlung auf Deutsch und Englisch, die in der Welt meiner geplanten Urban Fantasy Trilogie spielt. Den ersten Band der Trilogie, Dumornay’s Legacy, habe ich schon letztes Jahr auf Englisch fertig geschrieben, allerdings steht mir noch eine Überarbeitungsrunde bevor, bevor ich mich an die Agentursuche wage. Mit etwas Glück schafft es meine Amazonen-Geschichte in die A-Files, womit dieses Jahr dann zwei Veröffentlichungen anstehen würden. Ansonsten werde ich in den nächsten ein, zwei Jahren vermutlich meine komplette Energie auf die Dumornay Trilogie verwenden, obwohl ich natürlich auch das ein oder andere deutschsprachige Romanprojekt in den Startlöchern habe. Die Geschichten warden allerdings warten müssen, da ich erst Dumornay fertig stellen will, bevor ich mich an einen anderen Roman oder eine andere Reihe wage.
Was ist dir am wichtigsten bei deinen Büchern?
Am wichtigsten ist mir, Geschichten und Charaktere zu schreiben, die berühren, authentisch wirken und auch mal zum nachdenken anregen. Dabei kann es schon mal vorkommen, dass Charaktere als unsympathisch ankommen, aber dann sag ich immer, dass wir im realen Leben ja auch nicht jeden Menschen mögen, den wir treffen.
Wie bist du zum Schreiben bekommen?
Lustigerweise habe ich mit einer Fanfiction zu Eragon (die nie fertig wurde, aber ich habe noch 2 von 3 Kapiteln ausgedruckt in meiner Schublade liegen) begonnen zu schreiben. Dann bin ich zu text-basierten Rollenspielen übergegangen und inzwischen schreibe ich meine eigenen Geschichten und manchmal die ein oder andere Fanfiction.
Wie kann man sich deine Recherche-Arbeit vorstellen?
Als stundenlange Odyssee im Internet, während teilweise die schrägste Musik auf Erden im Hintergrund läuft – für Außenstehende starre ich vermutlich stundenlang auf den Bildschirm mit Kopfhörern in den Ohren und Murmel manchmal leise vor mich hin. xD
Hast du Beta-Leser? Wenn ja, wer ist das? Inwieweit haben diese Einfluss auf deine Texte?
Ich habe eine beste Freundin, die absolut alles bekommt, was ich verzapft habe, sofort nachdem ichs verzapft habe. Sie gibt mir vielleicht nicht immer genaue Kritikpunkte, aber meistens ist das Gespräch mit ihr Anstoß genug, damit mein Hirn die selber findet. Für Dumornay’s Legacy hatte ich zwei Testleser-Runden, die beide leider eher mäßig funktioniert haben. Aber ich habe daraus gelernt und mein Dokument mit Stichpunkten, was noch überarbeitet werden muss, wächst immer mal wieder Sprungartig an, wenn mir etwas einfällt (das ich vielleicht sogar schon in einer früheren Überarbeitungsrunde eingearbeitet habe). Allzu viel Einfluss haben Testleser auf meine Geschichten allerdings nicht, muss ich ganz ehrlich sagen. Ich schreibe meine Geschichten primär für mich selbst. Wenn ich dann sehe, dass etwas nicht funktioniert, bzw nicht so bei Testlesern ankommt, wie ich mir das vorgestellt habe, werkel ich natürlich dran rum. Aber in Handlung und die Grundzüge der Charaktere lasse ich mir nur ungern eingreifen. Eine harte Lektion, die ich beim Lektorat für die Geschichten von Blood and Guilt, der Kurzgeschichtensammlung, die im September 2019 raus kommt, lernen musste. Gut, da wurde auch nicht allzu viel an Handlung und den Charakteren verändert, es ging mehr darum, die Rohdiamanten quasi zu schleifen und zu polieren. Und jetzt kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass wir das Beste aus den Geschichten rausgeholt haben, was geht – was nicht heißt, dass ich nicht unglaublich nervös bin, wenn es darum geht wie die Leser die Geschichten aufnehmen.
Hast du einen Lieblingsplatz zum Schreiben?
Meistens den Schreibtisch, manchmal aber auch einfach am Sofa mit Laptop auf dem Schoß (und Kater in der Nähe, wenn ich bei meinen Eltern bin und er in meiner Nähe sein will XD)
Was liest du selbst gerne? Was ist dein Lieblingsgenre?
Ich liebe düstere Geschichten, die Charaktere bis an ihre Grenzen (und vielleicht darüber hinaus) treiben und zu sehen wie die Charaktere damit umgehen. Romantik muss bei mir nicht im Vordergrund stehen, was man vielleicht auch bei meinen eigenen Geschichten merkt. Bei Genres lese ich am Liebsten Fantasy und Krimis. Aber auch ein paar Science Fiction Geschichten haben es mir angetan. (Altered Carbon und The Expanse sind nur zwei davon. Beide mit Geheimnissen, Konflikten und riesigen Herausforderungen, vor die die Charaktere gestellt werden.)
Macht dir das Schreiben immer Spaß?
Um ehrlich zu sein: Nein. Es gibt Tage, da muss ich mich dazu zwingen, speziell wenn ich bei einer Szene bin, die mir gerade nicht gefällt (was moistens ein Anzeichen dafür ist, dass etwas nicht passt). Aber das sind die Tage und Phasen durch die man durch muss. Schreiben ist immerhin auch Arbeit für mich. Aber meistens macht es sich dann doch bezahlt – speziell wenn ich nach Monaten des Nicht-Anschauens eines Textes, ihn mir durchlese und dann bei manchen Szenen lachen oder weinen muss oder einfach nur den Kopf schütteln und nicht so recht glauben kann, dass ICH das geschrieben habe.
Danke für das Interview.
The P-Files: Die Phönix Akten
Diese Anthologie enthält 31 Kurzgeschichten rund um den Phönix. Von klassischer Fantasy, über Märchen bis hin zu Thriller und History ist für jeden etwas dabei. Auf 520 Seiten finden sich Geschichten zum schmunzeln, zum nachdenken und zum träumen.Warum nur ein Leben leben, wenn es auch tausend sein können? Das ist der Leitsatz des Phönix, der aus der Asche wiedergeboren wird und unsterblich ist. In 31 Kurzgeschichten rund um den brennendsten Vogel der Welt werdet ihr alles finden: Wahrheit und Wahnsinn, Evolution und Revolution, Abenteuer und Ungeheuer, Zauber und Zorn, Hoffnung und Verzweiflung, Magie und Märchen. Die Phönix-Akten offenbaren wie Phönixe sterben und wiedergeboren werden, wie Menschen und Vögel leben, wie sie lustiges und grauenvolles erleben.
ISBN: 9783947550081
Softcover: 520 Seiten, 1. Auflage
Ebook: entspricht ca. 520 Seiten
Sprache: Deutsch