Jamil – Zerrissene Seele von Farina de Waard

Klappentext:
„Es heißt, vor vielen hundert Wintern erleuchteten unzählige Sterne den Nachthimmel taghell“, begann Ashanee und deutete hinauf in die Dunkelheit. „Doch etliche Sterne sehnten sich danach, der Welt Wärme und Wandel zu schenken und lösten sich daher vom Himmel. Begierig nach Macht, wollten manche so viel Einfluss wie die strahlende Sonne und vergaßen sich darüber selbst. Sie verglühten als Feuerregen und entstiegen den Flammen als Dämonen. Erfüllt von Hass, brachten sie Krieg und Mord über die Menschen. Die ruhigeren Sterne aber hüllten sich bei ihrer Ankunft in Wasser und Nebel. Sie verglühten nicht, sondern kühlten ab und wurden so zu Geistern des Mondes, die uns Schutz und Heilung gewähren, wenn wir ihrer würdig sind.“ Jamil starrte hinaus aufs Meer, während er der Legende lauschte. Er spürte die prickelnde Kraft des Mondes auf seiner Haut … doch in seinem Inneren tobte ein fremdes, brodelndes Feuer. Der neue Fantasyroman von Farina de Waard, in dem ein junger Mann um sein Überleben – und um Frieden zwischen zwei Kulturen kämpft.
Quelle: Autorin

Meine Meinung:
Nachdem die Hafenstadt Kas’Tiel von den grauen Soldaten angegriffen wird, müssen allen Bewohner auf dem Seeweg fliehen. Unter ihnen befindet sich Jamil mit seiner Familie. Jamils Vater Aldo war der Rätor der Stadt und auch jetzt auf der Flucht nimmt er diese Position wieder ein. Als ihr Schiff in einen Sturm gerät, gehen sie an Land. Zuerst scheint die Gegend unbewohnt zu sein, aber später stellt sich heraus, dass es in der Nähe ein Dorf mit anderen Menschen gibt. Jamils Leute versuchen hier an Land ein neues Leben zu beginnen, müssen aber bei Null anfangen, was nicht so einfach ist. Dann wird Jamil hinterrücks angegriffen und schwer verletzt. Eigentlich müsste er sterben, nur wird er von einem Dämon besetzt. Aber nicht nur das, eine zweite magische Präsenz nistet sich in ihm ein und ein ständiger Kampf dieser beiden finden in Jamils Seele statt. Nur leider will niemand etwas mit ihm zutun haben, weder sein Volk noch das andere. Er bekommt unterwartet Hilfe durch die Jägerin Ashanee, die zu den Bewohnern des anderen Dorfes gehört. Es entsteht eine Freundschaft zwischen den beiden, auch wenn Ashanee anfangs ebenfalls etwas Angst vor Jamil hat. Jamil gerät zwischen die Fronten der zwei Völker, die ihn beide Tod sehen wollen.

Die Autorin ist mir bereits durch ihre Reihe Das Vermächtnis der Wölfe positiv aufgefallen, deshalb wollte ich dieses Buch hier von ihr unbedingt lesen. Sowohl Klappentext als auch das Cover haben mich sehr angesprochen und ich wurde nicht enttäuscht.
Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Jamil und Ashanee erzählt. Erzählt wird hier die Geschichte von Jamil und sein innerer Kampf mit seinem Dämon. Wir verfolgen seine Heilung und seine Annäherung an Ashanee. Dieses Mal spielt die Liebesgeschichte eine sehr große Rolle, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Jamil ist ein sehr recht schaffender Charakter. Er sucht immer den Mittelweg und geht jedem kämpferischen Konflikt wenn möglich aus dem Weg. Ahsanee stammt aus einer Familie von Jägern und ist selbst eine leidenschaftliche Jägerin. Sie ist selbstbewusst und weiß genau was sie will. Die beiden haben natürlich mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Niemand darf wissen, dass Jamil und Ashanee sich näher gekommen sind. Beide Dörfer wollen Jamils Tod und beide geraten immer wieder in Gefahr.
Die Handlung war insgesamt sehr spannend und konnte mich sehr fesseln. Anders als bei Das Vermächtnis der Wölfe ist das Buch auch sehr gut als Einteiler zu lesen, denn die Handlung ist in sich angeschlossen. Trotzdem lässt die Autorin noch so viel Spielraum, dass eine Fortsetzung nicht ausgeschlossen sein könnte.

Insgesamt ein wirklich tolles Buch aus dem Bereich High-Fantasy, das von mir die volle Punktzahl bekommt.

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