Wilde Saal von Octavia E. Butler (Hörbuch)

Klappentext:
Doro ist ein Unsterblicher, ein Geisterwesen, das jeden menschlichen Körper übernehmen kann. Seit tausend Jahren greift er in die Geschicke eines afrikanischen Dorfes ein, um einen perfekten Menschen zu züchten. Als Sklavenhändler das Dorf verwüsten und seine „Kinder“ entführen, reist er ihnen hinterher und begegnet Anyanwu, einer Gestaltwandlerin und Heilerin, die ebenso unsterblich ist wie er. Sie könnte der Schlüssel zu Doros Plänen sein – doch Anyanwu hat eigene Pläne. Und so beginnt ein Kampf zwischen zwei Halbgöttern, der die Zukunft der Menschheit für immer verändern wird.
Quelle: Heyne Verlag

Meine Meinung:
Seit vielen tausend Jahren streift der Unsterbliche Doro jetzt schon auf der Erde umher und hat in dieser Zeit viele Leben gelebt. Jedes Mal, wenn sein Wirtskörper aufgebraucht ist, tötet er einen Menschen, um einen neuen zu erlangen. Er hat viele Kinder gezeugt und ganze Stämme mit seinen besonderen Fähigkeiten gezüchtet. Dann trifft auf Anyanwu, einer Frau, die wie er, unsterblich ist und ebenfalls über besondere Fähigkeiten verfügt. 

Bei diesem Hörbuch handelt es sich um den 1. Teil einer 4-teiligen Reihe. Das Hörbuch ist insgesamt 12 Stunden und 34 Minuten lang und wird von Dela Dabulamanzi vorgelesen wird. Ihre Stimme fand ich sehr passend, sie liest sehr ruhig vor und sie passt sehr gut zu den Charakteren. 

Die Autorin hat dieses Buch bereits 1980 geschrieben, jetzt findet es endlich seinen Weg auf den deutschen Buchmarkt. Ich finde es sehr schwierig, das Buch in ein bestimmtes Genre zu stecken. Die Handlung ist auf jeden Fall sehr ungewöhnlich, teilweise recht brutal und auch etwas abstoßend. Trotzdem hat die Geschichte einen gewissen Sog auf mich ausgeübt und ich wollte immer weiter hören und wissen was alles noch passiert.

Die Handlung spielt irgendwo in Afrika zur Zeit der Sklaverei, wechselt dann später nach Amerika. Die Geschichte erschreckt sich über einen längeren Zeitraum und wird abwechselnd aus der Sicht von Anyanwu und Doro erzählt. Insgesamt ist die Geschichte eher ruhig, es gibt sehr viele Dialoge und Gespräche und es geht hier um Fragen was man darf und was nicht und um die Macht, die Doro hat und die er schamlos ausnutzt

Mit Doro hatte ich wirklich große Probleme, er hat wirklich extreme Ansichten, wenn es um seine „Züchtungen“ geht. Er schreckt eigentlich vor gar nichts zurück, um sich fortzupflanzen. Doro hingegen geht es immer um ihre Kinder und um ihre Familie, sie geht völlig andere Wege, aber mit einem ähnlich Ziel. Zwischen den beiden entsteht eine Art Hass-Liebe. Anyanwu ist mit den Doros Praktiken alles andere als einverstanden, aber immer wieder kreuzen sich ihre Weg. 

Das Buch ist alles andere als Mainstream und ich weiß nicht, ob es sich auf dem deutschen Markt durchsetzen wird.  Eigentlich kann das Buch auch als Einzelband gelesen werden, aber natürlich hat es auch Potential für eine Fortsetzung. Mir fällt es echt schwer, das Buch zu bewerten. Einerseits fand ich die Handlung es sehr faszinierend, andererseits auch etwas abstoßend. Letztendlich vergebe ich 4 von 5 Punkte. 

 

 

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