(Werbung) Interview mit Carmen Schneider

Heute gibt es wieder ein Interview und zwar mit Carmen Schneider. Sie hat netterweise meine Fragen beantwortet:

Danke, dass du dir Zeit genommen hast für meine Fragen. Im November diesen Jahres ist Dunkelherz Der Gezeitenwald von dir im Talawah-Verlag erschienen. Worum genau geht es hier?

Der Gezeitenwald ist ein ganz besonderer Ort, an dem im Grunde alles möglich ist. Wenn ich ihn genau beschreibe, nehme mich der Geschichte einiges vorweg. Ich möchte nicht zu viel spoilern, daher sei an dieser Stelle nur gesagt, das er ein besonderer Ort ist, an dem altes und neues aufeinander trifft, vergangenes und gegenwärtiges, realistisches und märchenhaftes. Der erste Band ist im Grunde die Einführung in diese Welt und öffnet nur die Türe für hoffentlich noch viele Geschichten. In Dunkelherz geht es darum, in schweren Situationen nicht den Mut und den Glauben an das Gute im Leben zu verlieren. Es ist ein Mix aus realem Schicksal und Märchenkomponenten
Kayla hat ihre Familie verloren und ist am Anfang erst einmal damit beschäftigt, wieder Halt in ihrem Leben zu finden. Das braucht auch in der Geschichte seine Zeit. Ihre Gefühlslage spiegelt sich in dem verwirrenden Anfang wieder. Aber da müssen Kayla und auch der Leser ein Stück weit hindurch, bevor ihr Leben und die Geschichte sich aufklaren.

In „Der Gezeitenwald – Frühlingsseele“ muss sich eine der Hauptfiguren, die man schon aus Dunkelherz kennt (Desmond) mit der Frage auseinandersetzen, was für ihn Liebe bedeutet.

Was ist dir am wichtigsten bei deinen Büchern?

Bei all meinen Büchern ist mir wichtig, dass sie dem Leser etwas mitgeben, was über eine reine Geschichte und einen kurzweiligen Lesespaß hinaus geht. Etwas, was sie für ihr eigenes Leben gebrauchen können. Meine Bücher verlangen auch Lesen zwischen den Zeilen.

Was liest du selbst gerne?

Ich selbst mag es an Büchern als Leser gar nicht, wenn jedes Gefühl, jede Entscheidung solange beschrieben wird, bis auch ganz sicher der letzte Leser verstanden hat, was der Autor /der Protagonist an dieser Stelle erreichen möchte. Bücher, die Platz für Interpretation lassen und den Leser nicht einschränken sondern seine eigenen Wege gehen lassen, sind mir immer lieber. Egal ob es sich dabei um Fantasy oder andere Geschichten handelt. Die Art des Schreibens ist für mich wichtiger als das Genre. Da bin ich weder als Leser noch als Autor festgelegt. Nicht jeder mag diese Art des Lesens, daher gibt es durchaus auch Leser, die meine Art des Schreibens nicht nachvollziehen können. Aber wie es schon so schön heißt: wer Bücher schreiben will, die allen gefallen, wird am Bücher haben, die keinen Leser richtig überzeugen. Mir ist wichtiger, die Leser zu finden, die genau meine Art des Schreibens mögen, daher bleibe ich meiner Richtung auch treu.

Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Mit dem Schreiben habe ich vor etwa drei Jahren begonnen. Ich bin von Beruf eigentlich Erzieherin und ansonsten leidenschaftliche Leserin/Autorin. In 2016 habe ich mein erstes Buch veröffentlicht. Als Erzieherin bin ich mit unzähligen Büchern in Kontakt gekommen, wobei nur wenige mich nachhaltig beeindruckt haben. Besonders haben mir Bücher gefehlt, die das gemeinsame Lesen von Kindern und Eltern fördern, weil sie sowohl den Kindern als auch den Vorlesenden etwas bieten können und damit den Dialog zwischen den Generationen ermöglichen und gemeinsames Lesen fördern. Aus diesem Grund schrieb ich das „Das Lebkuchenhaus“. Danach folgte der erste Band des Gezeitenwaldes, das gerade bei Talawah neu veröffentlicht wurde. Im Sommer 2018 folgte Frühlingsseele als zweiter Band aus der Gezeitenwald – Reihe. Meine anderen Bücher (z.B. „Wie das Leben so spielt“, das übrigens auf wahren Begebenheiten beruht) habe ich als Selfpublisher veröffentlicht.

Mit „Wie das Leben so spielt“ habe ich mich an ein schwieriges Thema herangewagt. Es geht um Depression und Panikattacken, von denen immer mehr Menschen betroffen sind. Dieses Buch soll dafür sensibilisieren und Betroffenen Mut machen, nicht aufzugeben und sich Hilfe zu holen. Und natürlich richtet es sich an die Menschen, die Erkrankte begleiten und vielleicht nicht verstehen können, was in dem anderen vorgeht. Ich hoffe, dass es Verständnis wecken kann. Schaut doch gerne mal auf meiner Seite vorbei:
https://www.facebook.com/DerGezeitenwald/

Hast du Beta-Leser?

Wenn die Rohfassung meiner Manuskripte steht, gebe ich sie an meine Betaleser weiter. Es ist einfach wichtig, dass das Buch zunächst Probe gelesen wird. Ich selbst habe meine Geschichte ja im Kopf, kann mir alles gut vorstellen und laufe daher Gefahr, einzelne Punkte, die ich zwar als Bild im Kopf habe, in der Beschreibung schlicht und ergreifend zu vergessen. Vorableser können Widersprüche oder Lücken besser erkennen. Ich bin dann offen für alle Vorschläge, nehme aber nicht automatisch alles an. An manchen Stellen ist z.B. eine gewisse Verwirrung des Lesers durchaus gewollt, wenn es dazu dienen soll, die Gefühlslage und den Zustand des Protagonisten zu verdeutlichen.

Schreiben und Lesen mache ich am liebsten draußen, allerdings nur im Frühjahr und Sommer. Wenn das nicht geht, dann zumindest mit Blick auf die Natur. Da habe ich die meisten Inspirationen. Sie hat einem so viel zu bieten, wenn man sie bewusst wahrnimmt, versucht zur Ruhe zu kommen und seinen Gedanken erlaubt, ohne Druck ziellos umherzuschweifen.

Wie kann man sich deine Recherche-Arbeit vorstellen?

Wenn ich eine Geschichte beginne, kenne ich den Anfang und das Ende. Dann habe ich einige einzelne Szenen im Kopf. Alles andere, was dazwischen liegt, entwickelt sich im Schreibprozess. Es ist wie ein Film im Kopf. Ich schaue mir einfach an, was als nächstes passiert. Meinen Film in Worte zu fassen ist viel schwieriger. Mein Anspruch an die Formulierung bremst mich ein wenig aus. Ich kann immer erst weiter schreiben, wenn mir jeder Satz bezüglich Wortwahl und Sprachrhythmus richtig gefällt. Dafür ist dann aber die Zeit für die notwendige Nachbereitung kürzer.

In meine Bücher sind bisher viele persönliche Erfahrungen, Begegnungen und Momentaufnahmen eingeflossen. Ich habe noch kein Thema verarbeitet, für das ich ausführlich recherchieren musste. Alles Mögliche kann mich inspirieren. Menschen, die mir begegnen, eine Schnecke, die meinen Weg kreuzt, Worte, die mir im Vorbeigehen zufliegen. Auf einmal blitzen einzelne Momentaufnahmen oder Situationen auf und ich weiß, dass sie bedeutend sind und wert, in meine Geschichten einzufließen.

 

Hast du einen Lieblingsplatz zum Schreiben?

Schreiben und Lesen mache ich am liebsten draußen, allerdings nur im Frühjahr und Sommer. Wenn das nicht geht, dann zumindest mit Blick auf die Natur. Da habe ich die meisten Inspirationen. Sie hat einem so viel zu bieten, wenn man sie bewusst wahrnimmt, versucht zur Ruhe zu kommen und seinen Gedanken erlaubt, ohne Druck ziellos umherzuschweifen.

Was sind deine nächsten Pläne? 

Momentan arbeite ich am dritten Teil des Gezeitenwaldes, er wird vermutlich im Sommer 2019 erscheinen.

Zitate aus den Büchern der Autorin: 

 

Infos zu Dunkelherz: 

Klappentext:
Nach dem tragischen Unfalltod ihrer Familie, droht die siebzehnjährige Kayla all ihren Lebensmut zu verlieren. Nur ihre Großmutter ist ihr geblieben, die abgelegen in einem Haus im Wald lebt. Kayla hat kaum noch Erinnerungen an sie. Mit drei Taschen und ihrer geliebten Büchertruhe zieht sie bei Hedwig ein und ahnt nicht, in welche mystische Welt, in der alles möglich zu sein scheint, sie hineingeraten ist. Für Kayla beginnt eine fantastische Reise auf dem Weg zu sich selbst. Schon in der ersten Nacht beginnt sie zu träumen …
Quelle: Talawah Verlag  

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